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Brustkrebsfrüherkennung: Alles, was du wissen musst

ArtikelLesezeit: 3:00 min.

Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Zum Glück gibt es gute Methoden zur Früherkennung. Hier liest du alles, was du dafür wissen musst.

Expertenbild

Die Expertin zum Thema

Dr. Anke Leesemann

Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
ServiceCenter AOK-Clarimedis

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Jährlich erkranken rund 70.000 Frauen neu daran. Um ihn rechtzeitig zu erkennen, gibt es die Brustkrebsfrüherkennung. Im Rahmen dieses Früherkennungsprogramms bieten die Krankenkassen gesetzlich Versicherten verschiedene Untersuchungen an.

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Warum sollte ich zur Brustkrebsfrüherkennung gehen?

Je älter Frauen werden, desto größer ist ihr Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Doch auch junge Frauen sind immer wieder betroffen. Krebsvorsorge und -früherkennung verschaffen wertvolle Zeit, denn je eher du eine Diagnose bekommst, desto größer sind die Heilungschancen. Rechtzeitig erkannt, gilt Brustkrebs als vergleichsweise gut behandelbar und häufig sogar vollständig heilbar.

Patientenbegleitung der AOK Rheinland/Hamburg

Wer darf zur Brustkrebsvorsorge gehen?

Je nach Alter und Erkrankungsrisiko beinhaltet die Brustkrebsfrüherkennung verschiedene regelmäßig stattfindende Untersuchungen.

Frauen unter 30 erkranken seltener an Brustkrebs. Sofern keine familiäre Vorbelastung besteht, ist deshalb noch keine Früherkennungsuntersuchung vorgesehen. Experten empfehlen aber, ab dem Alter von 20 Jahren einmal im Jahr zur allgemeinen Vorsorge beim Frauenarzt zu gehen.

Ab 30 Jahren solltest du regelmäßig die Tastuntersuchung zur Krebsfrüherkennung bei deinem Frauenarzt wahrnehmen. Das lässt sich ganz leicht mit deinem regulären Frauenarztbesuch kombinieren, ist also gar nicht aufwendig.  

Frauen zwischen 50 und 69 Jahren erhalten zusätzlich alle zwei Jahre eine schriftliche Einladung zum Mammographie-Screening in einer entsprechend zertifizierten Einrichtung. Um diesen Termin musst du dich also nicht selbst kümmern, sondern bekommst ganz automatisch eine praktische Erinnerung.

Wann und wie oft sollte ich zur Früherkennung gehen?

Die Tastuntersuchung beim Gynäkologen solltest du einmal im Jahr wahrnehmen. Die AOK übernimmt für Frauen ab 30 Jahren die Kosten dafür. Gut zu wissen: Hast du eine Monatsblutung, solltest du den Termin, wenn möglich, auf etwa eine Woche nach Beginn dieser legen. Dann ist das Gewebe der Brust weicher und lässt sich besser abtasten.

Das Mammographie-Screening zahlt die Krankenkasse Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre. Den Termin darfst du zusätzlich zur Tastuntersuchung wahrnehmen.

Wenn Brustkrebs in der Familie häufiger auftritt, kann eine genetische Veranlagung dahinterstecken. Möglicherweise kann ein Gentest sinnvoll sein. Falls sich der Verdacht bestätigt, folgt eine intensivere Früherkennung. Manchmal kann neben der Mammographie ein Ultraschall der Brust wertvoll sein. Die erfolgt meist als individuelle Gesundheitsleistung.

Wie laufen die Früherkennungsuntersuchungen ab?

1. So läuft eine Tastuntersuchung ab:

Vor der eigentlichen Untersuchung findet ein Vorgespräch statt, die Anamnese. Der Arzt erkundigt sich nach Beschwerden und Vorerkrankungen bei dir und in deiner Familie sowie nach eventuellen Risikofaktoren. Falls du bereits eine Brust-OP hinter dir hast oder Implantate trägst, solltest du ihn darauf hinweisen. Im Anschluss tastet der Arzt die Brust und die umliegenden Lymphknoten bis zu den Achselhöhlen ab. Außerdem leitet er dich zur wichtigen Selbstuntersuchung deiner Brust an und erklärt dir, worauf du dabei achten musst und wie du Knoten erkennst. Dann teilt er dir seine Erkenntnisse mit und bespricht im Falle eines auffälligen Befundes das weitere Vorgehen und Folgeuntersuchungen mit dir. Keine Sorge: Nicht bei jedem auffälligen Befund handelt es sich um Brustkrebs.

2. So läuft eine Mammographie ab:

Im Gegensatz zur Tastuntersuchung findet die Mammographie nicht in deiner Frauenarztpraxis, sondern in spezialisierten Einrichtungen statt.

  • Fragebogen: Mit der Einladung zum Mammographie-Screening bekommst du einen Fragebogen zugesendet. Darin musst du unter anderem angeben, ob du bereits eine Brusterkrankung hattest und ob du Implantate trägst. Dazu bekommst du eine Broschüre, die dich über die Vor- und Nachteile der Mammographie informiert.
  • Aufklärungsgespräch: Über die Kontaktdaten in deinem Einladungsschreiben kannst du bei Bedarf ein Vorgespräch für dein Screening vereinbaren. Der Termin ist optional und findet meist separat und nicht unmittelbar vor der Untersuchung statt. Zu dem Gespräch bringst du deinen ausgefüllten Fragebogen mit. Ein Arzt informiert dich über die Vor- und Nachteile des Mammographie-Screenings, um dich in deiner Entscheidungsfindung zu unterstützen. Und du hast die Möglichkeit, über deine Sorgen und Ängste zu sprechen und Fragen zu stellen.
  • Untersuchung: Die eigentliche Mammographie führt ein Röntgenassistent in speziellen Räumen einer Praxis oder Klinik durch. Für die Untersuchung machst du deinen Oberkörper frei und stellst dich vor das Röntgengerät. Dort wird deine Brust zwischen zwei strahlendurchlässigen Plexiglasscheiben möglichst flach zusammengedrückt. Das ist vielleicht ein bisschen unangenehm, doch je flacher das Gerät die Brust zusammendrückt, desto aussagekräftiger ist schließlich das Röntgenbild. Der Röntgenassistent fertigt jeweils zwei Aufnahmen an, einmal von oben nach unten und einmal schräg von der Mitte her zur Seite. Dadurch entstehen zweidimensionale Schwarzweißbilder vom Brustgewebe. Insgesamt dauert das Screening etwa 15 Minuten.  

Im Anschluss verschaffen sich zwei Ärzte unabhängig voneinander einen Eindruck von den Strukturen und möglichen Veränderungen in der Brust und beurteilen die Mammographie. Das Ergebnis bekommst du in der Regel nach etwa einer Woche per Post. Bei einem unauffälligen Befund passiert nichts weiter und du erhältst nach zwei Jahren die nächste Einladung. Auffällige Befunde untersuchen die Spezialisten weiter, um den Verdacht auf Brustkrebs auszuschließen. Eventuell folgen weitere Untersuchungen. Wichtig zu wissen: Bei einem auffälligen Befund handelt es sich nicht automatisch um Brustkrebs – oft ist die verdächtige Veränderung gutartig.
Weitere Infos über Mammographie-Termine findest du auf der Website des Mammographie-Screening-Programms.

Was muss ich sonst noch wissen?

Zu deinem Mammographie-Screening solltest du dein Einladungsschreiben und den ausgefüllten Fragebogen mitbringen. Verzichte für den Termin am besten auf Deo und Creme im Brust- und Achselbereich. Diese hinterlassen manchmal einen auf der Röntgenaufnahme sichtbaren Film auf der Haut.

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